Felukenfahrt Lord Kitchener Insel

Ägypten ist ein faszinierendes Land voller Gegensätze, die einen immer wieder überraschen. Auch die Fahrt mit den Feluken zur ehemals so genannten Lord-Kitchener-Insel vorsorgt einen reichlich mit überraschenden Impressionen. Das Bild malerischer Feluken passt überhaupt gut zum Nil und ergibt zauberhafte Fotomotive.

Felukenfahrt Lord Kitchener Insel

Ein Ausflug zur zweitgrößten Nil-Insel

Auf der zweitgrößten Nilinsel nach Elephantine liegt ein Botanischer Garten, der heute verwaltungstechnisch zu Assuan gehört. Ehemals gehörte diese Insel dem britischen Lord Horatio Herbert Kitchener, der von 1850 bis 1916 lebte. Er war unter anderem Feldmarschall der britischen Krone. Kitchener war ein überaus ehrgeiziger Mann, der seine Aufgaben in aller Welt suchte. Eine Zeit lang – zwischen 1911 und 1914 – setzte man ihn als Hochkommissar in Ägypten ein. Man schenkte ihm diese Insel, weil er einen Kampf gegen aufständische Rebellen erfolgreich beenden konnte. Daher trug das karge Eiland seinen Namen.

Botanischer Garten

Kitchener machte sich daran, aus der öden Landschaft ein Paradies zu erschaffen. Er ließ sich Samen, Stecklinge und Pflanzen aus der ganzen Welt schicken, um die Inselfläche zu begrünen. Bewässert werden konnten die Pflanzen mit Nilwasser – ein Symbol für die große Bedeutung dieser ägyptischen Lebensader, ohne die das Land der Pharaonen eine einzige Wüstenei geblieben wäre. Wer im Frühsommer mit der Feluke in den Botanischen Garten vor Assuan kommt, wird von blühenden Bougainvilleas empfangen und kann 2000 verschiedene Pflanzenarten bewundern. Balsambäume, stachelbewehrte Drachenbäume, Königspalmen und Kakteen versammeln sich hier. Am schönsten ist es, wenn alles blüht! Der Blick fällt auf gegenüber liegende Ufer, die geradezu kahl wirken. Üppige Pflanzenwelt und Wüste stoßen eindrucksvoll aufeinander. Es ist schon absurd, dass ausgerechnet ein Botanischer Garten an einen kampferprobten Draufgänger erinnert!

Eine Insel zum Entspannen

Man muss kein Freund bestimmter Pflanzenarten sein, um die symbolische Bedeutung des Flusses zu erfassen und sich an dieser Schönheit zu erfreuen. Es ist aber auch sehr angenehm, die besonders heißen Mittagsstunden unter schattigen Bäumen, neben blühenden Pflanzenstauden und Büschen zu verbringen statt an Bord des Kreuzfahrtschiffes zu bleiben. Im Hintergrund liegt das Aga Khan Mausoleum. Wer geschichtsinteressiert ist, besucht anschließend auch noch die größte Nilinsel, Elephantine. Sie ist das Ziel derer, die Bildungsreisen bevorzugen. Die Kitchener-Insel lockt eher jene Nilreisenden, die Erholung und Natur vorziehen.